Für meinen ersten Beitrag habe ich ein Thema ausgesucht, dass mir sehr wichtig ist.
Es geht im Grunde um die Frage die sich jeder selbst beantworten muss: „Will ich etwas in meinem Leben verändern?“
Das ist eine sehr weitreichende Frage. Sie könnte auch lauten: „Will ich etwas an meiner Ernährung, Finanzen, Job oder Beziehungen ändern?“ Oft kennen wir die richtige Antwort darauf schon selbst, gestehen es uns aber selten ein. Meist haben wir plausibel klingende Argumente parat, die letztlich jedoch nichts anderes sind als Ausreden.
Immer wenn wir vor der Wahl stehen ob wir etwas Neues ausprobieren, etwas verändern oder eine unangenehme Aufgabe erledigen oder nicht, geraten wir an die Grenzen unserer Komfortzone.
Wenn du tust was du immer getan hast, wirst du bekommen was du immer bekommen hast.
Anthony Robbins
Was ist die Komfortzone?
Die Komfortzone ist unter anderem dein Wohl- und Gewohnheitsbereich. In diesem Bereich findest du dich zurecht, es gibt kaum Ecken und Kanten, kein Stress und kein zwicken. Es kann das Sortiment im Laden sein und wehe es wurde umgeräumt, dann beginnt der Stress… wo ist jetzt das Mehl und wo ist die Butter hin.
Bildlich kannst du dir die Komfortzone als eine kleine wunderschöne Oase in der Wüste vorstellen. Sie gehört dir ganz allein, es gibt einen Brunnen und viele Dattelpalmen. Ein Wüstenkamm zieht sich um die Oase, und du kannst nicht sehen was dahinter liegt. Du könntest zwar den Sandhügel hochklettern, aber der Sand ist sehr fein… du würdest bis zu den Knöchel darin versinken und die Sonne brennt auch noch. Dir bleibt die Wahl in der gemütlichen Oase zu bleiben oder eine Anstrengung zu unternehmen.
Warum fühlt sich es sich so schwer an die Komfortzone zu verlassen?
Die Komfortzone ist auch ein Bereich festgefahrener Verhaltensmuster. Dinge die wir als Kinder noch nicht kannten, entgegneten wir offen und neugierig. Wir lernen für jede Situation ein Verhaltensmuster und mit jeder Wiederholung festigen sich diese Muster und automatisieren sich. Man sagt das mit etwa 35 Jahren keine oder nur noch wenige Muster dazukommen – wir haben ein komplettes Set an Automatismen für unser Leben angeeignet. Unsere Neugier und Offenheit aus Kindertagen schwindet im Alter, und wechselt in ein ungewohntes mulmiges Gefühl wenn wir auf etwas Neues treffen.
Ein weiterer Grund, warum es uns so schwer fällt die Komfortzone zu verlassen, liegt an unseren drei Urängsten oder Urtriebe. Es gibt für uns immer nur zwei Gründe etwas zu tun: entweder um Freude zu erhalten oder um Schmerz zu vermeiden. Die Komfortzone zu verlassen bedeutet aber immer auch etwas ungewohntes und Neues zu machen, dabei wissen wir noch nicht was passieren wird.
Da ist also Angst vor Schmerz, diese können sein…
- Angst vor Misserfolg (eine Fehlentscheidung könnte das Leben kosten)
- Angst vor Anstrengung (unnötiger Energieverbrauch könnte das Leben kosten)
- Angst vor sozialer Zurückweisung (auf sich allein gestellt sein könnte das Leben kosten)
Diese Ängste, die damals in einer anderen Umgebung und unter anderen Lebensverhältnissen ihre Berechtigung hatten, schließlich haben sie das Überleben aller in der Gruppe gesichert, sind heute in den westlichen Ländern nicht mehr zeitgemäß, aber das ist dem limbischen Teil unseres Gehirns ziemlich egal. Was in Millionen von Jahren zu einem Teil der menschlichen Natur geworden ist ändert sich nicht von heute auf Morgen.
Warum sollte man die Komfortzone verlassen?
Die Antwort ist Möglichkeiten und neue Chancen. Denn wenn ich in der Komfortzone bleibe, werde ich nie eine andere Welt sehen, keine neuen Eindrücke, Erkenntnisse und Möglichkeiten erhalten und erleben. Zudem festigen uns konfrontationslose Gewohnheiten weiter in einer passiven Haltung, wodurch unser Gehirn unflexibel wird und bleibt.
In der Komfortzone leben bedeutet Überleben, aber ein erfülltes Leben bleibt oft unerreicht.
Wenn jemand mit Status quo glücklich, ist das natürlich völlig in Ordnung und sein gutes Recht. Aber in dem Fall hat man auch kein Recht, mehr vom Leben zu erwarten und zu fordern. Denn die Gleichung stimmt: mir wird nie mehr widerfahren, als das was ich dafür bereit bin zu tun.
Es kann natürlich passieren, dass ich den Sandhügel bei meiner Oase erklimme und nur die Gewissheit bekommen, dahinter ist auch nur Sand. Es kann aber auch passieren, dass ich eine weitere Oase, eine Karawanenstraße oder eine Stadt entdecke. Es geht um die Freiheit und die Möglichkeit seine Grenzen zu erweitern und mehr Erleben und Freude in sein Leben zu lassen.
If you want something in your life you´ve never had, you´ll have to do something, you´ve never done.
JD Houston
Wie kann man es üben die Komfortzone zu verlassen?
Aufschreiben, Deadline setzen, Best/Worst Case Szenario oder Selbstbelohnung: Es gibt viele unterschiedliche Ansätze. Das effektivste ist aus meiner Meinung nach, wenn man seine Sicht auf die Dinge verändert.
Die Einstellung ändern und auf neue Dinge zuzugehen wie wir es als Kinder getan haben… Neugierig sein und Neues ausprobieren, unbefangen und offen.
Kleine und banale Schritte sind eine gute Übung… z.B. könntest Du die Armbanduhr auf dem anderen Handgelenk tragen, den Heimweg mal anders nehmen, mal was Neues im Restaurant bestellen oder beim Joggen einen unbekannten Pfad probieren. Es gibt ganz viele Möglichkeiten die diesen Sinn wiederbeleben.
Mit jeder Änderung erhält man neue Impulse. Man zeigt sich selbst, dass es in Ordnung ist gegen das eigene mulmige Gefühl anzutreten. Es ergeben sich neue Referenzerlebnisse und man erschafft sich neue Verhaltensmuster. Ungewohntes zu machen wird zur Normalität.
Hallo Ferenc,
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Blog ? Ich habe deinen Beitrag letzte Woche gelesen und er hat mir sehr gut gefallen. Und als ich die Woche im Supermarkt war und die umgeräumt hatten, ja da hatte ich richtig gemerkt wie meine Komfortzone ins Schleudern geriet ?
Gruss
Eva
Hallo Eva,
vielen Dank für Deine Worte 🙂
Liebe Grüße
Ferenc